Die Vorbereitung des weiblichen Dammes auf die bevorstehende Geburt kann unterschiedlich gemacht werden - je nach Bedürfnis der Frau.
Generell gilt:
- Einnahme von Vit. C & E reicher Kost oder Supplements zur Unterstützung der Gewebe und Wundheilung
- Pflege der Mundecken (Analogie zum Muttermund) mit Weizenkeim- oder Nachtkerzenöl
- Pflege von alten Dammschnitt- oder Dammrissnarben mittels Weizenkeim- oder Nachtkerzenöl, Energiesalben
- ab 34+0 SSW kann Himbeerblättertee getrunken werden um den Uterus zu stärken
- ab 34+0 SSW darf mit der Damm-Massage begonnen werden
- ab 36+0 SSW darf mit Epi-No begonnen werden. Merke: der Epi-No eignet sich ausserdem ausgezeichnet zur Rückbildung nach der Geburt!
- ab 34+0 SSW darf mit Sitzbädern (z.B. Heublumen) begonnen werden. 1-2x pro Woche ist optimal, ab 40+0 SSW auch öfters. Sitzbäder eignen sich auch hervorragend zur Vorbereitung zur Damm-Massage
Einfache Anwendung eines Sitzbades:
- Brühen Sie den Pflanzenaufguss auf. 2 EL Kräuter pro Liter sind ausreichend, 10-15 Min. ziehen lassen
- heften Sie einen Abfall- oder Plastiksack über die WC-Schüssel
- füllen Se den Aufguss nun in den Plastik. Achtung! Die Flüssigkeit sollte nicht über 37°C sein, sonst verbrühen Sie sich eventuell!
- nähern Sie sich dem Dampf nun langsam bis Sie schliesslich im Wasser sitzen
- nach 5-10 Min. machen Sie ein Loch in den Plastik und lassen die Flüssigkeit ins WC ab
Damm-Massage:
Ziel einer Damm-Massage ist die Kontaktaufnahme zur eigenen Weiblichkeit, die Auseinandersetzung mit der Geburt, das Vorbereiten des Dammes auf die Dehnung, das Vermeiden von Verletzungen sowie "wie kann ich mit der Dehnung umgehen? wie kann ich in die Dehnung hineinatmen?"
Durch dass Massieren wird das Gewebe im Scheidenbereich besser durchblutet, weicher und dehnungsfähiger. Die Damm-Massage ist jedoch keine Garantie für eine Geburt ohne Geburtsverletzungen. Vice versa bedeutet es nicht, dass es zu Geburtsverletzungen gekommen ist, weil Sie keine Damm-Massage durchgeführt haben! Viele andere Faktoren sind ebenso ausschlaggebend unter der Geburt, ob ein Dammschnitt nötig ist oder das Gewebe verletzt wird.
Schneiden Sie im Vorfeld Ihre Nägel kurz, waschen Sie Ihre Hände und bereiten Sie den Damm für die Massage mittels Sitzbad oder warmen Kompressen auf die Massage vor.
Vorgehen:
- Entspannen Sie sich und nehmen Sie eine bequeme Position ein. Evtl. benutzen Sie einen Spiegel
- nehmen Sie ein wenig Öl auf die Hand und wärmen es darin, streichen Sie es sodann auf den Damm und die Schamlippen. Massieren Sie das Öl langsam ein, vor allem bei altem Narbengewebe
- Führen Sie einen Finger etwa 3cm tief in die Scheide ein und dehnen Sie langsam aber mit zunehmendem Druck Richtung After bis ein Ziehen spürbar wird. Behalten Sie die Dehnung kurz bei und massieren Sie den Damm dann U-förmig mit leichtem Druck Richtung After. Versuchen Sie anschliessend die Scheide für ca. 20 Sek. leicht auseinander zu ziehen bis ein leichtes Brennen oder Kribbeln spürbar ist
- Dehnen und massieren Sie so einige Tage lang, bis Sie mit zwei Fingern weiter machen. Sie können auch beide Daumen nehmen, welche nebeneinander eingeführt werden
- Arbeiten Sie langsam weiter bis zu drei Fingern und derselben Technik
- Führen Sie die Massage regelmässig durch, am Besten täglich während ca. 5 Min.
- Selbstverständlich kann auch der Partner die Massage übernehmen
- Tupfen Sie überschüssiges Öl am Ende ab
- Achten Sie bitte darauf, dass das Dehnen nicht schmerzhaft ist und die Harnröhrengegend nicht massiert wird
Bei Krampfadern im Scheidenbereich darf die Massage nur vorsichtig angewendet werden. Den Bereich mit den Krampfadern bitte möglichst nicht massieren und zur Vorbereitung nur gezielt Kompressen auflegen, aber kein Sitzbad durchführen. Bei Bedarf nach der Massage Quark- oder Heilerdekompressen auflegen.
Verzichten Sie auf die Massage bei Entzündungen, Herpes, Soor, Infekten oder vorzeitiger Wehentätigkeit!